Der Nissan Leaf wird von vielen als Pionier des bidirektionalen Ladens angesehen. Und das zu Recht, denn dieses Modell war das erste in Großserie produzierte Elektroauto, das tatsächlich Energie ins Netz zurückspeisen konnte. Ironischerweise wurde dieser Technologie relativ wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Die Möglichkeiten dazu waren völlig dürftig und eine Auseinandersetzung mit dem bidirektionalen Laden beim Nissan Leaf war eher unwahrscheinlich, da hier – abgesehen von Stromausfallsituationen – eigentlich kein großer Vorteil zu erwarten war. Jetzt, in einer Zeit, in der Netzüberlastungen immer problematischer werden und es auf eine optimale Nutzung unserer Energie ankommt, steht der Nissan Leaf plötzlich wieder im Rampenlicht.
Bidirektionales Laden mit Ihrem Nissan Leaf: Das müssen Sie wissen
Viele Nissan Leaf-Modelle sind mit einem ChaDeMO-Anschluss ausgestattet. Das ist einerseits etwas ärgerlich, da es sich hierbei nicht um den Standardanschluss in Europa handelt und es daher beispielsweise zu Problemen mit Ladekabeln und Ladestationen kommt, andererseits ist es aber ein großer Vorteil. Dieser ChaDeMO-Anschluss ist ein großer Vorteil beim bidirektionalen Laden. Im Gegensatz zur CSS-Verbindung können Sie mit ChaDeMO Strom ins Netz einspeisen, sofern die Hardware dazu in der Lage ist. Dies ist beim Nissan Leaf der Fall.
Bitte beachten Sie, dass der Nissan Leaf V2L nicht unterstützt. Mit diesem Modell können Sie nur V2G und V2H oder Car-to-Grid und Car-to-Home verwenden.
Was können wir von Nissan im Bereich bidirektionales Laden erwarten?
Nissan selbst hat seine Pläne für den Nissan Leaf noch nicht bekannt gegeben. Das dürfte auch damit zusammenhängen, dass das bidirektionale Laden mit dem Nissan Leaf nun auch in Amerika möglich ist. Der größte Nachteil des bidirektionalen Ladens beim Nissan Leaf besteht darin, dass der Akku dieses Modells sehr bescheiden ist. Dies macht den Leaf nicht unbedingt zu einer großartigen Ergänzung des Netzes als Heimbatterie, obwohl man natürlich auch argumentieren kann, dass eine 24-39 kWh Heimbatterie auf Rädern immer noch viel mehr ist als nichts und dass man damit Strom für mehrere Tage für einen durchschnittlichen Haushalt speichern kann.
Bidirektionales Laden mit Ihrem Nissan Leaf in Zukunft
Da der Nissan Leaf noch immer in Produktion ist und viele Menschen nun gespannt auf die Entwicklungen im Bereich des bidirektionalen Ladens warten, ist es gut möglich, dass Nissan dem Leaf einige Anpassungen verpasst, um dieses Modell wieder ins Rampenlicht zu rücken. Es bleibt die Frage, ob der Leaf gegenüber der Konkurrenz die Nase vorn behalten kann, denn angesichts der bevorstehenden Anpassungen des CSS-Steckers, die es auch anderen Modellen ermöglichen sollen, diese Technologie zu nutzen, stellt sich die Frage, ob Nissan nicht bereits an der Entwicklung neuer Modelle arbeitet, die das bidirektionale Laden unterstützen.
Das sollten Sie beim bidirektionalen Laden beachten
Das bidirektionale Laden ist bei einem Nissan Leaf zwar möglich, wenn Sie ein Modell mit ChaDeMO-Anschluss besitzen, das bedeutet aber nicht, dass Sie die Technologie auch tatsächlich nutzen können. Hierzu müssen Sie geeignet sein und benötigen eine bidirektionale Ladestation. Nur so ist eine Stromversorgung Ihres Hauses über die Ladestation (und Smart Meter) möglich. Daher reicht es nicht aus, nur ein Elektroauto zu haben, das bidirektionales Laden unterstützt, um das bidirektionale Laden mit Ihrem Nissan Leaf zu Hause zu nutzen.